Wie steht es genau mit Bekehrung und Wiedergeburt?

In meinem Jugendalter nahm ich vor der Konfirmation am kirchlichen Unterricht teil. Einmal habe ich den Pfarrer gefragt, wie es denn stehe mit Bekehrung und Wiedergeburt. Ich hatte davon gehört. Er antwortete: «Das ist alles frommer Sirup». Das gab mir den Eindruck, dass das etwas sei für eher naive, gefühlsbetonte (süss) Leute, aber nicht für nüchterne, reife Erwachsene.

Später wurde mir klar, dass man sich nicht ohne Prüfung auf die Aussagen von Menschen (am wenigsten von Politikern, aber auch nicht von Theologen) verlassen kann. Ebenso wenig auf Medien oder die öffentliche Meinung. Gerade bei den wichtigsten Lebensfragen ist es entscheidend, sich bei zuverlässigen Originalquellen der Information zu orientieren.

Im Blick auf die gestellte Frage möchte ich an einem Diagramm (siehe Abb. 1) erklären, was die Bibel darüber lehrt.

Der normale, natürliche Mensch bewegt sich in seinem Leben nicht auf Gott zu, sondern von Ihm weg (siehe Lebenspfeile, Abb. 1). Er kann nicht einfach so zu Gott zurückkehren, wie es die von Menschen gemachten Religionen versuchen, denn der Weg zu Gott ist blockiert, seitdem die ersten Menschen sündigten.

Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer. Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der (wirklich nur) Gutes tue, auch nicht einer….. Denn es ist hier kein Unterschied: sie haben alle gesündigt und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten (Röm 3:10-23).

Abb. 1 - Bekehrung und Wiedergeburt[1]

Auf seinem Weg macht sich jeder schuldig und häuft sich so immer mehr (kleinere oder grössere) Sünden an (siehe blaue Kreise, Abb. 1). Das bringt ihn unter das Gerichtsurteil der ewigen Gottferne.

Nun ist aber Gott, der seine Geschöpfe liebt in dieser Situation nicht untätig geblieben:

So sprich zu ihnen: So wahr als ich lebe, spricht der HERR, der Ewige: ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe (Hes 33:11).

Es ist so, dass der Tod unmittelbare Konsequenz der Sünde ist; schon eine Sünde trennt auf ewig vom Leben.

Denn der Tod ist der Lohn der Sünde; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN (Röm 6:23).

Nun zwingt Gott diese Gabe dem Menschen nicht einfach auf, sondern bietet sie an. Er ruft uns irgendwann in unserem Leben, wenn wir alt genug sind und verstehen können, um was es geht, und zeigt uns, wie sein Sohn das Problem der Sünde durch seinen Tod am Kreuz gelöst hat.

Jesus sprach: Die Zeit ist da…... Ändert euren Sinn (Richtung!) und glaubt an das Evangelium (Mk 1:15).

Bekehrung ist, wenn ein Mensch dieser Aufforderung Folge leistet und seinem Leben eine neue Richtung geben lässt.

Jesus stellt sich selbst vor: Ich bin das Leben, ich bin der Weg und ich bin die Tür, die auf den neuen Weg zurück zu Gott führt (vgl. Joh 14:6; 10:9).

Wiedergeburt ist die Antwort Gottes auf den Entschluss des Menschen dem Ruf von Gottes Wort zu folgen. Gott verbindet den Menschen mit dem Leben seines Sohnes, gibt ihm ein neues Leben (siehe Röm 6:23).

Wiedergeburt ist ein absolutes Muss! Denn ohne sie werden wir ewig vom Leben ausgeschlossen sein.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. … Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn (beim ersten Mal) nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des ein(zig)geborenen Sohnes Gottes (Joh 3:3-18).

Wem wollen wir glauben? Im Blick auf unser ewiges Schicksal ist es besonders wichtig, dass wir nicht falschen Informationen folgen oder unnötige Risiken eingehen.