Corona und Ostern (2020)

Ein Virus hat das Denken und Entscheiden von Menschen global im Griff - einfache Menschen genau gleich wie Entscheidungstragende in hohen Ämtern. Was ist ihnen allen gemeinsam und was treibt sie um?

Unterschwellig ist es die Angst, sterben zu müssen.

Angst hat ihre guten Seiten und kann auch nützlich sein; aber sie ist eine schlechte Ratgeberin für Entscheidungen. Die Folgen sind überschiessende, irrationale und zerstörerische Massnahmen weltweit. Die Lebensgrundlage vieler Menschen kann durch die Entscheidungen von ängstlichen Politikern und ihren Beratern zerstört werden. Gewaltige wirtschaftliche Folgen werden weltweit Millionen von Menschen in Not und Armut stürzen und viele Menschenleben kosten - viele mehr als das Virus selbst.

Abb. 1 - COVID-19 erreicht Europa [1]

Alle sind sich letztlich bewusst: Ich werde sterben müssen; und wenn wir ehrlich sind auch: ich werde irgendwo meinen Weg und meine Entscheidungen im Leben verantworten müssen. Aber die meisten von uns lenken sich von diesem Bewusstsein ab und verdrängen es. Wenn aber so eine Bedrohung des Lebens aufbricht und offensichtlich wird, bricht sich auch dieses Bewusstsein Bahn. Es ist wie ein Gefängnis.

…und genau hier setzt die Botschaft von Ostern ein!

Nachdem nun die [Menschen-]Kinder Fleisch und Blut haben, ist er dessen gleichermaßen teilhaftig geworden [als Gott auf diese Welt gekommen], auf daß er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel, und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten (Heb 2:14-15).

In seiner Auferstehung hat Jesus Christus bewiesen, dass der Tod, und der, welcher die Macht des Todes verwaltete, an Ihm seine Macht nicht ausüben konnte und auch nicht an denen, für deren Schuld und Versagen er bezahlt hatte durch sein Leiden am Kreuz. (Siehe folgenden Artikel über die Zuverlässigkeit der Belege für seine Auferstehung in Literatur und Geschichte.)

Das ist die Massnahme, die die Bedrohung durch das Corona Virus von einem Tag auf den andern in die Schranken weist und uns, die wir glauben und uns mit Ihm verbinden in Tod und Leben triumphieren lässt:

Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? (1 Cor 15:55)

Was bedeutet dieses Wissen für mich?

Ich selber stehe im 65. Lebensjahr. Ich habe ein erfülltes und interessantes Leben gelebt und mit der Hilfe Gottes viele Ziele erreicht. Aber das Wichtigste: Ich bin dem begegnet und habe dem mein Leben anvertraut, der selbst das Leben ist und dem Tod die Macht genommen hat.

Ich liebe das Leben und bleibe gerne noch da und möchte ihm dienen, wo er mich noch braucht. Aber auch diesen Zeitlauf zu verlassen ist für mich nicht Verlust, im Gegenteil; es ist ein Übergang vom Glauben hier zum Schauen dort (vgl. Phil1:21).

Darum möchte ich, wenn es enger wird im Gesundheitswesen, nicht einem anderen Menschen, der hier vielleicht noch mehr gebraucht wird und jünger ist, einen Beatmungsplatz oder einen Platz auf der Intensivstation wegnehmen. Meine Patientenverfügung habe ich in dieser Art angepasst. Ich bin getrost und fürchte mich nicht vor der Ansteckung mit einer Krankheit. Es ist nicht ein Virus, das die Länge meines Lebens festlegt, sondern der, dem ich mein Leben anvertraut habe.